Der Kanal von Korinth in Griechenland
Wie der Sueskanal sowie der Panamakanal als geläufige Meereskanäle gelten, existiert weiterhin neben dem Nord-Ostsee-Kanal auch der Kanal von Korinth. Im Folgenden sind wesentliche Informationen hinsichtlich seines Baus, seiner Maßeinheiten, seiner Lage sowie seiner Vorgeschichte enthalten. Weiterhin wird der perfekte Aussichtspunkt vorgestellt und auf die Möglichkeit, den Kanal mit einem Kreuzfahrtschiff zu durchqueren, eingegangen.
Bau des Kanals
Im Zeitraum zwischen den Jahren 1881 und 1893 wurde dieser Kanal gebaut. Zuständig dafür waren hauptsächlich die Ingenieure Béla Gerster und István Türr aus Ungarn. Der Auftrag wurde auf Anweisung des griechischen Königs Georg I. hin ausgeführt. Er tätigte im Jahr 1881 selbst den allerersten Spatenstich. Am Isthmus von Korinth, einer Landenge, wurde die schmalste Stelle genutzt, um den Kanal zu bauen. Durch diesen ist der Golf von Korinth mit dem Saronischen Golf verbunden.
Maßeinheiten des Kanals von Korinth
Der Kanal beläuft sich auf eine Länge von 6343 Metern. Aufgrund von Arbeiten, die 84 Meter tief durch das Gestein hindurch verrichtet wurden, liegt die Wassertiefe bei acht Metern. Auf Höhe des Wasserspiegels beträgt die Breite an der engsten Stelle 21 Meter, an der weitesten 24,6 Meter. Die anliegenden Wände weisen einen Winkel von durchschnittlich 74 Grad auf sowie eine Höhe von ca. 80 Metern.
Lage des Kanals
Der Kanal bietet den Vorteil, dass so die Halbinsel Peloponnes nicht 400 Kilometer lang umrundet werden muss. Der Kanal separiert also die Peloponnes vom weiteren griechischen Festland. Oberhalb des Kanals befinden sich fünf Brücken, die diesen kreuzen. Jeweils an den flachen Enden des Kanals sind absenkbare Brücken angebracht. Bei Annäherung eines Schiffes sorgt ein motorgesteuertes Gestänge für das Versenken dieser im Kanal.
Die Vorgeschichte des Kanals
Zwischen dem 6. und dem 5. Jahrhundert vor Christus kam bereits Periander von Korinth auf die Idee, einen Kanal zu bauen. Allerdings setzte er den Bau nicht in die Tat um. Über den Schiffskarrenweg, den Diolkos, war ein Transport der Schiffe möglich. Hauptsächlich wurde der Weg für den Güterverkehr genutzt. Später planten auch Caligula, Cäsar, Hadrian und Nero eine Errichtung des Kanals. Aktiv wurden aber erst Caligula und Nero.
Caligula forderte Messungen am Isthmus von Korinth, woraufhin die Differenz des Wasserspiegels zwischen dem Golf von Korinth und dem Saronischen Golf als so hoch angesehen wurde, dass eine Überschwemmung Äginas und einiger Teile Attikas befürchtet wurde. Deswegen verzichtete Caligula auf eine Fortsetzung der Planung. Nach dem Vorgehen Neros wurden 67 nach Christus um die 6.000 Juden als Sklaven zum Isthmus von Korinth geschickt, um sie von beiden Seiten aus bis zur Mitte vorarbeiten zu lassen.
Das Projekt konnte jedoch nicht beendet werden, da Nero selbst starb und seine Nachfolger Galba sowie Otho ein zu hohes Risiko verbunden mit zu vielen Kosten sahen. Den nächsten Versuch wagten erst wieder die Venezianer, wobei auch diese letztlich kapitulierten, da die Felsmassen zu viel Widerstand boten. Im 19. Jahrhundert dann trugen die Industrialisierung, die Möglichkeit, Dynamit einzusetzen sowie Sprenggelatine zu einer Realisierung des Baus bei. Finanziell unterstützt wurde er von Andreas Syngros, einem griechischen Bankier.
Während des Zweiten Weltkrieges kam es zu einer mutwilligen Zerstörung durch die deutsche Wehrmacht. Diese nahm teilweise eine Sprengung der Steilwand sowie aller Brücken vor. Hinzukommend warfen die Streitkräfte Eisenbahnwaggons sowie Lokomotiven in den Kanal und platzierten dort Minen. Durch Unterstützung der United States Army Corps of Engineers konnten alle Störfaktoren zwischen 1946 und 1948 beseitigt werden.
Der perfekte Aussichtspunkt
Die beste Option ist es, den Kanal direkt mit einem Schiff zu erkunden. Wenn dies allerdings nicht möglich sein sollte oder ein Blick von oben herab erwünscht ist, dann gibt es verschiedene Alternativen. Von der Hauptverkehrsbrücke aus kann ein Blick in den Kanal geworfen werden. Um die Anlage aber tatsächlich in Ruhe genießen zu können, ist es sinnvoller, sich vom Ort Loutraki aus auf die Fußgängerbrücke zu begeben. Schöne Blautöne inmitten der hohen Felswände werden sich präsentieren.
Wo liegt der Kanal von Korinth?
Der Kanal von Korinth liegt in Griechenland in der Nähe von der Stadt Korinth, die sich vom Kanal um die 10 Kilometer weit entfernt befindet.
Mit dem Kreuzfahrtschiff durch den Kanal von Korinth
Prinzipiell ist der Kanal so konzipiert, dass nur kleine Schiffe den Weg durch die Anlage finden können. Dennoch passierte das Kreuzfahrtschiff „MS Braemar“ trotz einer Breite von über 20 Metern den Kanal. Dies ist beachtlich, da die engste Stelle nur geringfügig breiter ist. Die Passagiere hatten sogar die Gelegenheit, die Felswände mit den Händen anzufassen. Es fahren zwar auch andere Kreuzfahrtschiffe, wie die „MS Ocean Majesty“, durch den Kanal von Korinth, aber diese unterschreiten die Breite von 20 Metern.
Somit gilt die „MS Braemar“ als das bisher größte Schiff, welches sich seinen Weg durch die Anlage gebahnt hat. Es dauert 45 Minuten, bis ein Kreuzfahrtschiff die gesamte Länge des Kanals durchquert hat. Dabei stehen drei Lotsen zur Verfügung, die im Wechsel jeweils 15 Minuten lang für einen reibungslosen Ablauf sorgen.
Der Kanal als Touristenattraktion
Während der Kanal früher eher als Mittel zum Zweck diente und für den Gütertransport wichtig war, ist er heutzutage hauptsächlich für Touristen interessant. Wenn man nicht gerade selbst als Passagier auf einem Schiff mitfährt, sollte man zumindest beim Hinabblicken von der Brücke aus warten, bis eines den Weg durch die Wasserstraße findet. Denn auf diese Art und Weise bekommt man einen noch viel intensiveren Eindruck von den Größenverhältnissen.
FAQ – Kanal von Korinth
Wie lang ist der Kanal von Korinth?
Der Kanal hat ungefähr eine unglaubliche Länge von 6,3 Kilometern und eine Tiefe von 8 Metern.
Wie wurde der Kanal von Korinth gebaut?
Der Kanal wurde von den alten Griechen gebaut, um das Ägäische Meer mit dem Golf von Korinth zu verbinden. Der Kanal ist 6,3 Kilometer lang und wurde so konstruiert, dass Schiffe durchfahren können.